PETRA STADLER
Psychologische Psychotherapeutin
Verhaltenstherapie
Sexual- und Paartherapie

Verhaltenstherapie

Ursprünglich wurde die Verhaltenstherapie aus den Lerntheorien entwickelt. Die Verhaltenstherapie der Anfänge ging davon aus, dass Verhalten, auch problematisches Verhalten, erlernt wird. Vor dem Hintergrund von positiven Rückmeldungen auf Verhaltensweisen (auch Verstärkung genannt) oder durch Beobachtungsprozesse wird in der Folge ein Verhalten häufiger gezeigt.
 
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Verhaltenstherapie enorm weiterentwickelt. Sie ist um viele Facetten ergänzt worden und kann mittlerweile als ein Therapiekonzept angesehen werden, das sich um einen ganzheitlichen Zugang zum Menschen bemüht. Dabei werden biografische Erfahrungen, kognitive und emotionale Prozesse einbezogen.
 
Mit der Kognitiven Verhaltenstherapie wurde ein Behandlungsansatz entwickelt, der negative Gedanken, die häufig Kennzeichen von psychischen Erkrankungen sind, in den Fokus stellt. Mit Hilfe dieses Ansatzes können diese -wenig hilfreichen- Gedanken verändert werden. Aber auch Einstellungen, Erwartungen und Haltungen gelten als Kognitionen, die für den Therapieprozess eine wichtige Rolle spielen. Die Wirksamkeit der Kognitiven Verhaltenstherapie konnte in vielen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden.
 
Seit einigen Jahren integriert die Verhaltenstherapie auch verschiedene Therapieansätze in ihr Konzept, die intensiv die Gefühlsebene einbeziehen. Häufig reicht es für dauerhafte Veränderungsprozesse nicht aus, Veränderungen auf gedanklicher Ebene durchzuführen oder zu wissen, was gut wäre. Für eine befriedigende Veränderung ist es auch erforderlich, Neues in die emotionale Ebene einzubetten und so als Teil der eigenen Identität zu entwickeln. Als emotionsfokussierende Ansätze stehen hier beispielsweise erlebnisaktivierende Methoden zur Verfügung (etwa Rollenspiel, Arbeit mit inneren Anteilen und inneren Bildern) oder die Methode der Emotionsfokussierte Therapie (nach Leslie S. Greenberg).
Als wichtige Weiterentwicklungen, die seit Anfang 2000 von seiten der VerhaltenstherapeutInnen mit zunehmendem Interesse aufgenommen wurden, sind die Schematherapie (von Young, Klosko & Weishaar entwickelt) und die Konsistenztheorie (entwickelt von Grawe) zu nennen. Insgesamt können im Rahmen der Verhaltenstherapie verschiedene hochwirksame Verfahren individuell eingesetzt werden, mit deren Hilfe sich psychisches Leid erklären, verstehen und verändern lässt.